Zum Hauptinhalt springen

Visuelle Datenanalyse

Beim Betrieb gebäudetechnischer Anlagen und der Aufzeichnung relevanter Daten kommen schnell riesige Datenmengen zusammen. Diese lassen sich mit Hilfe von Datenanalysen auf verschiedene Art und Weise auswerten. So kann zum Beispiel erkannt werden, welche Zusammenhänge zwischen Anlagensystemen und Datenpunkten existieren oder welchen Einfluss diese Zusammenhänge haben. Je mehr Datenpunkte zur Verfügung stehen, umso detaillierter kann die Analyse erfolgen. Genauso ist es möglich, schnell zu überprüfen, ob Überschreitungen von Grenzwerten, wie zum Beispiel von Kesseltemperaturen, stattgefunden haben. Auch lassen sich Sollwerte bei Heizungs- oder Lüftungsanlagen mit dem Ist-Wert bzw. dem aktuellen Zustand vergleichen. 

Ist die Abweichung zu groß, kann auf dieser Datengrundlage die Fehlersuche eingegrenzt werden. Mit der visuellen Datenanalyse  können Sie eigenständig komplexe Zusammenhänge Ihrer Systeme untersuchen sowie mögliche Verbesserungspotenziale aufspüren.​ Sie sind in der Lage, große Datenbestände auf die Auswahl wesentlicher Datenpunkte zu reduzieren und somit Zusammenhänge besser zu erkennen und sich diese nutzbar zu machen. Auf dieser Basis kann effektiv entschieden werden, wie bestehende Prozesse optimiert oder neue Geschäftsmodelle genutzt werden können.

Sämtliche gespeicherten Daten stehen als Trend bzw. Zeitreihe entweder im Gebäudemanagementsystem oder in der übergeordneten cloudbasierten Lösung zur Verfügung. Wir erfassen die Betriebs- und Verbrauchsdaten Ihrer Gebäude – vollautomatisch und rund um die Uhr, um eine höchstmögliche Genauigkeit der Daten zu erzielen. In einer grafischen Oberfläche können verschiedene Datenpunkte einfach per Mausklick zeitlich synchronisiert in Zusammenhang gebracht werden. Durch unterschiedlich grafisch aufbereitete Darstellungen können Sie eine Analyse dieser Datenpunkte vornehmen. Standardisierte grafische Auswertungen können eine Vergleichbarkeit von Anlagen schaffen. Der Vorteil einer visuellen Datenanalyse besteht darin, schnell und flexibel Betriebsparameter oder die Zusammenhänge von Systemen und Anlagenzuständen zu prüfen. Die Recherche und Analyse wird durch eine visuelle Datenaufbereitung unterstützt, womit Sie übersichtlich die relevanten Zeitpunkte identifizieren können.​

 

Ein typischer und häufiger Anwendungsfall findet sich in der Gebäudeautomation. Hier wird rückwirkend nach Zeitpunkten und Ursachen von Betriebszuständen gesucht, um ggfs. Anpassungen an der Parametrierung und Regelung vornehmen zu können. Durch die visuelle Datenanalyse lässt sich beispielsweise prüfen, wann und unter welchen regelungstechnischen Bedingungen produktionsrelevante Kühlsysteme an ihre Leistungsgrenzen geraten, wodurch unregelmäßige Störungen oder Probleme im Gesamtsystem auftreten, oder unter welchen Bedingungen eine Lüftungsanlage nicht mehr ihre volle Leistung erbringt oder unerwartet viel Strom verbraucht.​ Es lässt sich aber auch schnell nach Lastspitzen und Verbrauchern recherchieren, so dass Ursachen von Kostensteigerungen schneller identifiziert werden können.​

 

Regelbasierte Datenanalyse

Möchten Sie erreichen, dass Ihre gebäudetechnischen Anlagen und Systeme so effizient und optimal wie möglich laufen? Oder würden Sie gerne frühzeitig über ein verändertes Verhalten Ihrer Systeme oder über eine mangelhafte Funktionsweise informiert werden?​ Wenn ja, dann ist der Einsatz einer regelbasierten Datenanalyse die richtige Lösung für Sie. Indem Ihre Systeme rund um die Uhr auf optimales Verhalten und regelgerechten Betrieb überwacht werden, ist es möglich, versteckte Ineffizienzen aufzudecken sowie Störungen und Probleme vorherzusagen.  

Die komplexen Zusammenhänge der Geräte und Funktionen werden in standardisierte Regelalgorithmen übersetzt. Diese Algorithmen überwachen, ob, wann, wie oft und wie lange eine Regel verletzt wurde. Eine Vielzahl an Regelbibliotheken steht für die unterschiedlichen Gewerke und deren Anforderungen zur Verfügung. In einem Dashboard werden die daraus abgeleiteten KPIs und Optimierungspotenziale dargestellt. Der wesentliche Unterschied der regelbasierten Datenanalyse gegenüber klassischer Monitoringsysteme ist, dass nicht nur einfache Schwellwertüberschreitungen überwacht, sondern komplexe Zusammenhänge von verschiedenen Datenpunkten über einen bestimmten Zeitraum in Zusammenhang gebracht werden können.​ Abweichungen werden automatisch anhand der Regeln erkannt und dem Nutzer visualisiert.

Auch die Erkennung von Fehlern (FDD – Fault Detection Diagnose) und die Ermittlung von Anomalien in der Systemsteuerung erfolgt im Rahmen von regelbasierten Datenanalysen. Siemens hat mehr als 200 Regelalgorithmen definiert, mit deren Hilfe auf mögliche Probleme im Anlagenbetrieb hingewiesen wird. Ziel ist es, frühzeitig mögliche Veränderungen im Betriebsverhalten der Anlagen vorausschauend zu erkennen, um so Systemausfällen und Störungen vorzubeugen.

 

Die Einsatzmöglichkeiten einer regelbasierten Datenanalyse sind vielfältig und variieren je nach Anwendungsfall.​ Sie kann unter anderem für das technische Monitoring nach VDI 6041 von Gebäudeautomationssystemen oder auch für ein „Melderverschmutzungsgrad-Monitoring“ von Brandmeldeanlagen angewandt werden. Mit Hilfe der regelbasierten Datenanalyse ist es möglich, ein umfassendes technisches Performance Monitoring für Ihre Anlagen aufzubauen.